Wärmenetze sind ein wichtiger Baustein für die Energiewende. Damit die Energiewende gelingt, muss nicht nur die Stromproduktion neu aufgestellt werden, sondern auch die Wärmeerzeugung und -verteilung. Ein zentraler Baustein dabei sind Nah- und Fernwärmenetze. Wärmenetze sind technisch seit Jahrzehnten erprobt und bietet eine hohe Versorgungssicherheit.
In Wärmenetzen wird die Wärme einer entlegenen Wärmequelle genutzt. Im Besten Fall handelt es sich um Abwärme, die als Nebenprodukt aus Produktionsprozessen entsteht. Wärme entsteht zum Beispiel bei der Stromproduktion in Biomasseanlagen oder in Kühlungsanlagen. Anstatt die überschüssige Wärme einfach ungenutzt über Schornsteine oder Kühltürme in die Umwelt zu abzugeben, wird mit Ihr Wasser erwärmt. Wasser hat eine hohe Wärmespeicherfähigkeit. Mit Hilfe des Wassers als Transportmedium lässt sich die Wärme gut transportieren. Dies geschieht über unterirdische Rohrleitungssysteme als Wasser-Transportleitungen von der entlegenen Wärmequelle bis zu den Orten an denen die Wärme benötigt wird. Als Abnehmer für die Wärme kommen private Haushalte, öffentliche Gebäude oder Einrichtungen in Frage. Dort wird die Wärme durch einen Wärmetausch zum Beispiel auf das Heizsystem oder das Brauchwassersystem übertragen. Die Effektivität von Wärmenetzen hängt natürlich stark von der Entfernung der Wärmequelle zu den Abnehmern ab. Je kürzer der Weg ist, umso weniger Wärme geht auf dem Weg verloren. Daher spielt auch eine gute Isolierung der Wärmeleitungen eine entscheidende Rolle.
Warum ist die Versorgung mit Nahwärme aus Biomasse umweltfreundlicher als Alternative Wärmeversorgungsquellen?
Das Heizen mit Nahwärme ist gegenüber konventionellen Heizmethoden deutlich umweltfreundlicher. Bei einer Wärmequelle, die auf Biomasse basiert, wird nur so viel CO2 in die Umwelt abgegeben, wie die Entstehung der Biomasse gebunden hat – es handelt sich also um eine CO2-neutrale Energieerzeugung.
Sie benötigen eine Übergabestation sowie einen Pufferspeicher für einen Vorrat warmes Wasser. Dabei bildet die Übergabestation das Herzstück der Anlage. Sie besteht aus den wesentlichen Komponenten:
Einige Hersteller kombinieren die Übergabestation und den Pufferspeicher so dass alles in einem Gerät enthalten ist.
Eine Hauseinführung ist die Verbindung der gewünschten Sparten von der äußeren Hauswand zur Versorgungszentrale des Hauses. Eine Hauseinführung sorgt dafür, dass Anschlüsse für Gas, Wasser und Strom in Form von Kabeln und Rohren ins Hausinnere gelangen. Einführungen stehen in Form von Einsparten- und Mehrsparteneinführungen bereit.
Ebenso werden unterschiedliche Hauseinführungen für unterkellerte und nicht unterkellerte Gebäude angeboten. Welche Sie benötigen hängt davon ab, wie viele Anschlüsse Sie in das Haus führen. Die Hauseinführung ist bauseits beizustellen und einzubauen. Über die Hauseinführung erfolgt die Abdichtung des Hauses, damit Rohre und Kabel keine Beschädigungen erleiden und keine Flüssigkeiten und Gase daraus ins Hausinnere gelangen.
Die Infrastruktur von Wärmenetzen kann über Jahrzehnte in Betrieb sein. Gibt es in Zukunft neue, noch ökologischere Heiztechnologien, wird einfach der zentrale Wärmeerzeuger ausgetauscht. Für die Anwohner ändert sich nichts, sie müssen nicht aufwendig umbauen und nutzen trotzdem immer die beste Wärmeenergie.
Über Förderungen geben die Bundesrepublik, die Länder und die Kommunen umfangreiche Anreize zur Nutzung alternativer Energiequellen. Als Energieversorger können wir keine abschließende Übersicht der Fördermöglichkeiten bereitstellen, aufgrund der ständigen Veränderungen.
Eine mögliche Förderung für Wärmeübergabestationen bietet aktuell die Bezirksregierung Arnsberg:
https://www.bra.nrw.de/energie-bergbau/foerderinstrumente-fuer-die-energiewende
Für nähere Informationen verweisen wir an die Energieberatungsunternehmen.
In der Kostenvergleichsrechnung der GwE (Seite 7 der Broschüre zur lokalen Nahwärmeversorgung im Wohngebiet Bergkamp III) wurden für die zwei verglichenen Varianten keine Förderungen eingerechnet.
Die Gebäude produzieren nicht über eigene Anlagen Wärme für Zwecke wie Heizung und Warmwasser. Die Nutzer beziehen Wärme aus der Nahwärme von einem entfernten Wärmeerzeuger.
In Everswinkel ist dies der Biomassehof Deiters. Dort wird die Wärme durch eine bestehende Biogasanlage produziert.
Die Wärme ist eine Nebenprodukt der Stromerzeugung. Die Wärme wird durch heißes Wasser transportiert.
Über ein unterirdisches Rohrleitungssystem wird die Wärme zu den Verbrauchern geleitet.
Der Heizkreislauf des Biomassehofes erstreckt sich bis zur Übergabestation im Baugebeit Bergkamp III.
Dort wird die Wärme an den Heizkreislauf der GwE übertragen.
Der Heizkreislauf der GwE erstreckt sich von der Übergabestation bis zu den kundeneigenen Hausübergabestationen.
In den Kundeneigenen Übergabestationen wird die Wärme sowohl an den hausinternen Heizkreislauf als auch an das warme Brauchwasser übertragen, welches z.B. zum Duschen verwendet wird.
In den jeweiligen Kreisläufen Biomassehofes und der GwE fließt das abgekühlte Wasser wieder zur Wärmequelle zurück.
In der Übergabestation jedes Haushaltes befindet sich zudem für Abrechnungszwecke ein Wärmezähler.
Mit diesem wird die bezogene Wärme exakt gemessen und abgerechnet.
Wie ist die Wärmeversorgung im Baugebiet Bergkamp III langfristig gesichert?
Die Gemeindewerke Everswinkel und der Wärmelieferant Hof Deiters haben einen Vertrag über 25 Jahre zur Wärmelieferung des Baugebietes Bergkamp III geschlossen. In dieser Zeit stehen sowohl die GwE als auch der Biomassehof Deiters in der Pflicht zur Lieferung der Wärme ggü. den Wärmekunden.
Auf dem Hof Deiters erzeugen 4 Generatoren die Energie aus dem produzierten Gas. In der Regel laufen nur zwei der Generatoren. Die weiteren Aggregate dienen der Absicherung, Flexibilisierung, Wartung und Optimierung der Lastflüsse durch den Biobauern. Bei einem Schaden an einem der Generatoren ist der Hof Deiters jederzeit in der Lage, auf andere Generatoren umzuschalten.
Darüber hinaus hält der Biomassehof einen 35 m³ großen Wasserbehälter als Pufferspeicher vor. Auch ein Stillstand aller Generatoren kann somit über einige Zeit abgefangen werden, ohne dass die Kunden ein Absinken der Temperaturen befürchten müssen.
Vertragspartner und damit erster Ansprechpartner für die Wärmekunden sind die GwE. Sollte aus undenklichen Gründen der Biomassehof einen dauerhaften Schaden erleiden und nicht zur Lieferung von Wärme in der Lage sein, dann haben die GwE mehrere Möglichkeiten die Wärmeversorgung im Wohngebiet sicherzustellen.
Erstens steht den GwE für diesen Fall das Notfallrecht zu, eine Ersatzanlage auf dem Biomassehof zu platzieren. Zweitens wird an der Übergabestation im Wohngebiet Bergkamp III ein Notversorgungsanschluss installiert sowie eine Fläche freigehalten über die mobile Notfall-Versorgungsanlagen die Wärmeversorgung sicherstellen können.
Eine normale Übergabestation der Haushalte verbraucht etwa so viel Strom wie ein haushaltsüblicher Kühlschrank.
Der Strombedarf für Pumpen und Steuerung beläuft sich etwa auf 250 kWh/Jahr. Abweichungen hierzu können sich beispielsweise durch folgende Faktoren ergeben:
Bitte beachten Sie:
Bei den alternativen Wärmepumpensystemen wie Luft-Wärmepumpen oder Erdwärmepumpen liegt der Strombedarf
je nach Haushaltsgröße um die 5000 kWh/Jahr. In den Wintermonaten, wenn die Wärmepumpensysteme zum Heizen auf Volllast laufen, ist die Unterstützung durch eine eigene Fotovoltaik-Anlage zur Eigenstromproduktion witterungsbeding eher gering.
Der Baukostenzuschuss ist eine Pauschale, die alle Käufer eines Grundstücks im Baugebeit Bergkamp III bezahlen.
Der Baukostenzuschuss stellt eine Beteiligung zur Herstellung des Nahwärmenetzes und der Nahwärmeübergabestation des Netzbetreibers dar. Er wird unabhängig von der späteren Nutzung von allen Anliegern erhoben.
Die Übergabestationen und Pufferspeicher in den Häusern sind vom Hauseigentümer zu kaufen, sofern die Nahwärme genutzt werden soll. Die wesentlichen Komponenten der Übergabestationen sind:
Im Pufferspeicher wird eine Vorrat an heißem Wasser vorgehalten. Die Menge sollte am Verbrauchsverhalten des Haushaltes ausgerichtet sein. Einige Hersteller kombinieren die Übergabestation und den Pufferspeicher so dass alles in einem Gerät enthalten ist.
Detaillierte technische Fragen und Berechnungen sind mit dem Installateur zu besprechen.
Pufferspeicher für Einfamilienhäuser liegen bei einer Größe von rd. 250 Liter. Je nach Abnahmeverhalten kann ein größerer Speicher erforderlich sein. Detaillierte technische Fragen und Berechnungen sind mit dem Installateur zu besprechen.
Die Investitionskosten (in der Beispielrechnung der GwE mit einem kalkulierten Pauschalwert von 9500 € brutto angesetzt) umfassen die Anschaffungskosten für die Übergabestation, den Pufferspeicher in den Häusern sowie die Hausanschlusskosten. Aufgrund individueller Konfigurationen und Anforderungswünschen der Abnehmer kann dieser Wert variieren. Individuelle Wünsche betreffen zum Beispiel die Größe des Pufferspeichers, die Wahl des Herstellers oder der Einbau einer zusätzlichen Umwälzpumpe.
Die Kalkulation der Investitionskosten basiert auf Daten des Monats Januar 2022. In der Zwischenzeit haben sich die Herstellerpreise für die Anlagen massiv erhöht. Dies gilt gleichermaßen für Nahwärmeanlagen als auch für Wärmpumpen.
Die Herstellung eines Nahwärme-Hausanschlusses mit einem Durchmesser von maximal DN 25/32 bis 10 Meter Rohrgrabenlänge zwischen Gebäudeaußenwand am Hauseinführungspunkt und Straßenmitte inklusive Tiefbau, Material und Montage kostet brutto 3.490,27 €. Für Rohrgräben über 10 m Länge wird eine Zulage von 101,57 € / Meter Graben brutto erhoben.
Der Grundpreis deckt all die Fernwärme-Kosten ab, die unabhängig vom eigentlichen Verbrauch entstehen. Beispiele dafür sind die Kapitalkosten der Erzeugungs- und Transportanlagen sowie die Personalkosten für den Betrieb und die Wartung der Netze. Seine Höhe ist abhängig vom Anschlusswert beziehungsweise von der Anschlussleistung.
Der Arbeitspreis ist mengenabhängig und wird auf die gelieferte und verbrauchte Wärmemenge berechnet. Der Arbeitspreis deckt die Beschaffungskosten beim Produzenten der Wärme ab. Darüber hinaus werden aus dem Arbeitspreis die Vertriebskosten und die Energiekosten für die Pumpen zum Transport der Fernwärme gedeckt.
KUNDENCENTER Hovestraße:
Mo, Di, Mi, Do und Fr:
8.00 bis 12.30 Uhr
Montag: 14.00 bis 18.00 Uhr
Di, Mi und Do:
14.00 bis 16.00 Uhr